Eigentlich ist die Bezeichnung unzweideutig. Was macht ein/-e Hoteleinrichter/-in? Er oder sie richtet Hotels ein! Doch als Beruf oder Berufsbezeichnung gemäß der Handels- oder Handwerkskammern gibt es ihn/sie nicht. Zumindest nicht im deutschsprachigen Raum von Österreich, der Deutschschweiz und Deutschland selbst.
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Wie also wird jemand Hoteleinrichter/-in?
Wer sich auf die Suche nach den Grundlagen zur Bezeichnung Hoteleinrichter macht, wird gleich mehrfach fündig. Am ehesten lässt sich der/die Hoteleinrichter/-in als eine Spezialisierung aus folgenden Berufen heraus bezeichnen:
- Innenarchitekt/-in
- Raumausstatter/-in
- Möbel-Designer/-in
- Möbel-Tischler/-in
In diesen Berufen finden sich entsprechende Anknüpfungspunkte zum Übernachtungsgewerbe, denn wenn es um die Ausstattung und Einrichtung von Hotels geht, werden meist nicht einfach auf Hotelmöbel spezialisierte Fabrikanten und Händler kontaktiert. Nicht wenige Hoteliers trauen es sich nicht zu, die Räumlichkeiten ihres Hauses so auszustatten und einzurichten, wie es den Gästen gefallen könnte. Darum wird bei den Herstellern von Hotelmöbeln nachgefragt, ob diese denn vielleicht auch die Hoteleinrichtung übernehmen. Die wiederum suchen dann entsprechende Mitarbeiter aus ihrem Haus, überwiegend aus den oben genannten Berufsgruppen, und delegieren sie dazu, das betreffende Hotel einzurichten. Zumindest ist es ein entsprechender Weg, um zum Hoteleinrichter zu werden.
Inzwischen hat sich dies über die Fabrikanten von Hotelmöbeln und deren Mitarbeiter ausgeweitet. Da die Bezeichnung Hoteleinrichter nicht geschützt ist, darf sich jede und jeder so nennen. So kommt es, dass sich auch etliche eher berufsfremde in der Branche der Hoteleinrichter bewegen.
Was sollte ein/-e Hoteleinrichter/-in an Know-how mitbringen?
Im besten Fall zumindest das, was zur Ausbildung oder dem Studium der oben gelisteten Berufen gehört. Darüber hinaus aber auch ein Gespür dafür, was sich Hotelgäste wünschen, wenn sie ein Hotelzimmer beziehen. Gleichzeitig werden aber auch praktische und ökonomische Kenntnisse verlangt. Immerhin werden je nach Hotelgröße nicht ein Zimmer, sondern gleich mal 50, 100 oder 200 Zimmer eingerichtet. Nicht selten dann auch noch die Lobby und der Speiseraum.
Heute suchen viele Hoteliers nach einer besonderen Note für ihr Hotel, um sich von den üblichen Standarteinrichtungen abzugrenzen und für den Gast einen Erinnerungswert zu schaffen, der ihn oder sie zum Wiederkehren bewegt.
Können Hotelbesitzer denn das nicht selbst?
Natürlich gibt es im Internet unzählige Beispiele für außergewöhnliche Hoteleinrichtungen, doch ist es gar nicht so einfach, diese in die Realität umzusetzen. Es muss immer daran gedacht werden, das. sich alles mit der Zahl X multipliziert und die Kosten auf diese Weise schnell aus dem Ruder laufen können. Dabei haben Hoteliers heute schon genug andere Sorgen. Gerade der Einkauf von Möbeln, Teppichböden, Lampen, Bildern, Vasen usw. braucht Erfahrung, um gut und zugleich günstig einzukaufen. Hoteleinrichtungen sind üblicherweise stabiler als normale Möbel für den Hausgebrauch und entsprechend teurer. Nur muss die Qualität, die den Preis wert ist, auch erkannt werden. Der/die Hoteleinrichter/-in mit dem entsprechenden beruflichen Background hat diese Kenntnis und kann so dem Hotelier eine Menge Geld sparen.
Gute Hoteleinrichter sind Kreative und Kaufleute zugleich
Es ist eher eine seltene Mischung, dass ein kreativer Kopf zugleich auch gute kaufmännische Kenntnisse besitzt. Zum Glück sind Raumausstatter und Möbel-Tischler in erster Linie Handwerker. Innenarchitekten sowie Möbel-Designer haben ihr Studium auch nicht ohne einige Praktika absolviert und über Material- und Stoffkunde gebrütet.
Es soll nicht abgestritten werden, dass es unter Hoteleinrichter/-innen auch Quereinsteiger aus völlig anderen Berufen gibt, die trotzdem einen guten Job machen. Doch das sind die berühmten Ausnahmen von der Regel. Wenn sich zum Beispiel auf einmal der Einzelhandelskaufmann zum Hoteleinrichter aufschwingt, eine Ein-Personen-Firma gründet und unbedarfte Auftraggeber sucht, kann es für diese teuer werden. Meist steckt dahinter nicht die Liebe zum Design für Hotelzimmer, sondern die Liebe zum Geld. Oft werden in solchen Fällen in asiatischen Fabriken Betten, Kommoden und Schränke zum Spottpreis geordert und dem Auftraggeber als inländische Handwerkerware verkauft. Das böse Erwachen kommt spätestens dann, wenn sich in Internetforen die Gäste über das Hotel und seine marode Einrichtung beschweren. Die meisten lassen aber schon an der Rezeption ihrem Frust freien Lauf, was es auch nicht besser macht.
Ist die Beauftragung eines Hoteleinrichters nun sinnvoll oder nicht?
Ja, sie ist es, wenn vor der Beauftragung bestimmte Parameter geprüft werden. Im Idealfall gehört der Hoteleinrichter zu einem Möbelhersteller, wie etwa Kason, und verfügt bereits über viele Jahre Erfahrung bei der Einrichtung anderer Projekte. Diese Referenzen lassen sich leicht prüfen. Wenn jedoch sehr exotische Orte und Hotels als Referenzen angegeben werden, ist Vorsicht angesagt. Das angeblich in einem Tokioter Vorort eingerichtete Hotel ist nur schwer zu verifizieren.
Gute Hoteleinrichter gehen zuerst mit ihrer Planung in Vorleistung. Das bedeutet, dass zum Beispiel am Rechner Zimmereinrichtungen virtuell erstellt werden, die sich aus allen Blickwinkeln betrachten lassen. Zugleich wird ein Kostenplan erstellt, der genaue Stückpreise und Lohnkosten beinhaltet. Die Bezugsorte für die Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände müssen jedoch nicht genannt werden, sie können und sollten das Betriebsgeheimnis des Hoteleinrichters bleiben.
Hoteleinrichter – Selbständig, auf Honorarbasis oder angestellt
Hoteleinrichter können als Selbständige arbeiten, was bedeutet, dass Sie eigenständig alle anfallenden Dienstleistungen und Einrichtungsgegenstände organisieren. Der Hoteleinrichter rechnet sodann mit dem Hotelier nach erbrachter oder teilweise erbrachter Leistung ab.
Er oder sie kann aber auch auf Honorarbasis arbeiten. Dies kann so gestaltet sein, dass der Hoteleinrichter den Einkauf und die Beauftragung der Handwerker organisiert und dafür vom Hotelier ein Honorar erhält. Die dritte Version ist der bei einer Möbelfabrik angestellte Mitarbeiter, der im Auftrag der Firmenleitung Hoteliers zu ihrem Möbelprogramm berät und Empfehlungen diesbezüglich zur Hoteleinrichtung ausspricht. Hier wäre eine Verkaufsprovision vonseiten des Möbelherstellers vorstellbar.
Ein/-e gute/-r Hoteleinrichter/-in kann einem Hotelier durchaus Geld sparen und gleichzeitig für Exklusivität im Hotel sorgen. Wichtig ist es, genau zu prüfen, wem hier das Vertrauen geschenkt wird.
Wir von kason wünschen viel Spaß beim Hotel einrichten.